Spielbericht zum BSV´92 vs. SCS vom 24.10.2015
Am Halbfinalsamstag trafen bei gutem Wetter und einigen Zuschauern die zwei Berliner Rugby-Traditionsvereine BSV´92 und SCS aufeinander. Beide waren noch in der letzten Sai-son Kontrahenten in der ersten Bundesliga. Von ähnlichen Problemen geplagt, jeweils zum Rückzug gezwungen, mussten sich die Mannschaften reorganisieren, was dem Berliner Sportverein ebenso wie dem Sportclub Siemensstadt mit Blick auf zwei volle Kader zumin-dest an diesem Samstag gelang. Aber auch die Qualität eines durchweg attraktiven und fai-ren Spieles – von zwei gelben Karte abgesehen – überzeugte.
Der Halbzeitstand von 5:5 konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Teams nach mehr Punkte drängten und zahlreiche gute Chancen hatten. Der erste Versuch des Spiels gelang dem Gastgeber BSV. Wenig später gelang es dem starken Sturm des SCS durch einen Versuch von Hakler Andreas Jagotzinski auszugleichen. Erhöhungen kamen in den ersten vierzig Minuten ebenso wenig zu Stande, wie weitere Versuche, die jeweils durch starke Ab-wehrleistungen vereitelt wurden.
In der zweiten Halbzeit dominierte dann zusehends die lauf- und kombinierstarke Hinter-mannschaft des SCS die Hälfte der Störche. Kapitän und Gedrängehalb Selbastian Saunders strahlte die nötige Ruhe aus, die in Kombination mit dem äußerst starken Verbinder, Chris-toph Lafourcade, ansehnliche Spielzüge produzierte. Anders als in den vorangegangenen Partien präsentierte sich der SCS als geschlossene Einheit, die dank der Arbeit von Spieler-trainer Maximilian Rösner Charakter bewies und weiter zueinander fand. Auffällig war den-noch die konstante Lauf- und Abwehrleistung des erfahrenen Außen, Lennard Vedder, der dem SCS mit dem nächsten Versuch der zweiten Halbzeit die Führung von 5:10 Punkten si-cherte.
Auffällig waren neben schönen Spielzügen beider Teams oft ziel- und ergebnislose Kicks, besonders auf Seiten des SCS. Bezeichnend war insofern auch die spätere Wahl vom er-wähnten Lafourcade zum man of the match. Denn dessen starke Durchbrüche, die Inszenie-rung der Hintermannschaft sowie etliche Tackles, die ambitionierte Laufspiele des BSV be-endeten, standen im krassen Gegensatz zu beinahe allen ausgeführten Kicks. Die zu Mitte der zweiten Halbzeit getroffene Entscheidung, einen gepfiffenen Vorteil mit einem Straftritt zu nutzen, war aber letztlich spielentscheidend. Denn nach dem Punktestand von 5:13 aus Sicht des SC-Siemensstadt, kam der weiter hart arbeitende und gefährlich gebliebene BSV mit einem Versuch und nun zehn eigenen Zählern zurück auf die Anzeigetafel. Der das gesamte Spiel überzeugend leitende Schiedsrichter hatte das zu hoch angesetzte try-saving-tackle des Siemensstädter Außen Vedder zurecht als Foul gewertet und dem BSV den entsprechenden Strafversuch zugesprochen. Der geringe Dreipunktevorsprung erhöhte den Druck für die Weißgelbblauen, die es durchweg mit einem Gegner auf Augenhöhe zu tun hatten. Dies galt auch für die Zehnminutenphase der gelben Karte, denn das angesprochene Foul raubte dem BSV einen wegen Verletzung ausgeschiedenen Spieler, der keinen Ersatz mehr fand. Mit jeweils 14 Mann auf dem Platz konnte der SCS den Druck kurz vor der Malli-nie des BSV weiter aufrechterhalten.
Die harte Arbeit als Trainer und Spieler belohnte sich der Siemensstädter Rösner selbst, in dem er seine Mannschaft mit einem weiteren Versuch in Führung brachte. Die erste gelun-gene Erhöhung des Spiels ergab damit einen Spielstand von 20:10. Gegen Ende der Partie drehte der BSV dann noch einmal auf, erhöhte den Druck auf den SCS und schaffte nach ei-nem ansehnlichen Ausbruch aus eigener Hälfte mit dem letzten Versuch der Begegnung den Anschluss. Die erfolgreiche Erhöhung markierte das aus Sicht des BSV nicht mehr zu verbes-sernde Endergebnis von 17:20. Der ersehnte und verdiente Sieg des spielerisch leicht über-legenen SCS war insofern glücklich, als dass dem BSV in den letzten zehn Spielminuten keine komplette Mannschaft mehr zur Verfügung stand. Auf die Rückrunde und eine faire Revan-che dürften sich demnach beide Vereine freuen!
Einen anderen Sieg feierte der SCS auch beim Einspruch gegen das Grizzlies Spiel. Die Spiel-kommission der Regionalliga Nord/Ost wertete das Spiel wie folgt: Berlin Grizzlies vs. SCS 0:50 und 5:0 Punkte für den SCS.